Eine empirische Studie aus Italien (20.961 Diabetes Patienten und 242 Hausärzte) kam zu dem Ergebnis, dass es Patienten besser geht und sie weniger Komplikationen zeigen, wenn ihr Arzt   ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen zeigt. Für die Bestimmung des Einfühlungsvermögens wurde die Jefferson Scale of Empathy genutzt, die 2001 zur Messung der Empathie in der Patientenversorgung entwickelt wurde. Zur Messung der Outcomes wurden akute metabolische Komplikationen, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern (ICD-9 Entlassungsdiagnose) herangezogen.

Die Autoren stellen fest, dass es noch weiterer Untersuchungen bedarf, um den Zusammenhang in anderen Settings und auch in anderen kulturellen Zusammenhängen zu verifizieren.

Interessant wäre m.E. auch eine Untersuchung, bei welchen Erkrankungen diese Effekte besonders ausgeprägt sind, bzw. ob es da Unterschiede gibt. Kommt der Effekt eventuell besonders bei Erkrankungen zum Tragen, bei denen der Patient seine Gewohnheiten ändern muss, also in seinem Alltag viele Dinge beachten muss?

Der Diabetes mellitus ist ja bekanntlich eine Erkrankung die vom Patienten teilweise eine erhebliche Umstellung seines Lebensstils erfordert — und bei der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten wichtige Faktoren für den weiteren Krankheitsverlauf sind. Das lässt sich natürlich leichter umsetzen und auch leichter durchhalten, wenn der Arzt Verständnis für die Probleme der Umsetzung im Alltag zeigt — und so auch besser beraten kann. Und ein Patient, der sich besser verstanden fühlt ist wahrscheinlich auch offener für die Umsetzung von Beratungsinhalten.

Einfluss ärztlicher Empathie auf den Outcome bei Diabetikern

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