Timon,  01.11.2001 – 12.3.2018
Timon, mein Dackelherz, ist am 12.3. gegangen. Ich denke, im Tierheim Bonn wird man sich sicher an die „Dackel-Gang“, bestehend aus Tina, Jerry und Timon erinnern.

Das Tierheim hat mir Timon im Sommer 2010 anvertraut und wir waren für 7,5 Jahre ein Herz und eine Seele.
Das einzige, was mich im Moment tröstet, ist, dass ich weiss, er hat bei mir ein Leben gefunden, dass zu ihm passte und in dem er sich sehr wohl fühlte. Wir sind gemeinsam den Jakobsweg gelaufen – immer in Etappen von mehreren Tagen – und es hat ihn immer so stolz gemacht, wenn er „ganz alleine, nur mit seinem Menschen“ etwas unternehmen konnte.
Er war ein begnadeter Mantrailer. Ein großer Kuschler. Ein kleines Schlitzohr. Ein eifriger Lerner. Ein Charmeur von echtem Format. Außen ein kernige Solitärjäger. Innen eine freundliche, sanfte Seele.
Er hatte in den letzten Wochen schon spürbar abgebaut. Am Samstag Abend (10.3.)  hatten wir noch einen Notfall (wahrscheinlich neurologisch). Er war so gestresst, dass ich schon fast bereit war, der Einschläferung zuzustimmen. Aber irgendetwas hat mich abgehalten. Ich wollte nicht, dass diese angsterfüllte Situation und diese empathielose Tierärztin das letzte sind, was er auf Erden erlebt. Also habe ich auf einer guten Dosis Luminal bestanden, und als er schlief, habe ich ihn nach Hause gebracht. (Ein Notfall-Tierarzt stand natürlich bereit, um bei Bedarf nach Hause zu kommen, und ihm über die Regenbogenbrücke zu helfen, falls das nötig sein sollte.)
Es zeigte sich, dass meine Entscheidung gut war. Timon war ruhig und entspannt. Er hat die beste Pflege und Fürsorge bekommen, während seine Seele Abschied nehmen konnte. Ich hatte den Eindruck, dass er diese 2 Nächte und den Tag dazwischen noch brauchte. auch um mich zu spüren, und so nach seinen eigenen Bedingungen seinen Körper zu verlassen. Ich war bei ihm, die ganze Zeit. Ich habe ihm Geschichten erzählt von unseren gemeinsamen Abenteuern. Er mochte es immer, wenn ich ihm ein bestimmtes Lied vorsang, das habe ich für ihn gesungen.
Er starb am Montag um 10:45 Uhr. Es war friedlich und würdevoll.
Am Dienstag haben wir beide zusammen unsere letzte gemeinsame Reise angetreten: ins Krematorium. Dort hatte ich noch einmal Gelegenheit für einen letzten Abschied und mir wurde erlaubt, ihn selbst auf meinen Armen zum Feuer zu tragen.

Niemand außer mir hat ihn nach seinem Tod berührt. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, ihn Fremden zu überlassen.
Mehr kann ich im Moment gar nicht sagen, es ist alles noch so nah.

Timon, mein Dackelherz ist gegangen

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