Am Freitag, 10.10.14 ging es auf die nächste Etappe. Am späten Nachmittag mit dem Auto nach Blankenheim (Wald) gefahren und das Auto dort am Bahnhof abgestellt.Dann gut 5 Kilometer nach Blankenheim gelaufen, dem Ziel der letzten Etappe.
Die Burgruine Blankenheim im Abendlicht
Nach einer Stunde laufen wir wieder durch die mittelalterliche Kleinstadt, wo um diese Uhrzeit niemand mehr unterwegs ist…
… und gerade rechtzeitig bei Einbruch der Dunkelheit kommen wir im Hotel Finkenberg an. Normalerweise wohl ein beliebter Bikertreff, aber heute sind nur Autofahrer und ein Pilgerteam auf sechs Beinen 🙂 da.
Das Zimmer ist okay, das Essen ist gut und die Leute sind nett.
Noch ein bisschen Fernsehen und Kuscheln und dann ins Bett.
Am Samstag nach dem Frühstück verlassen wir Blankenheim
Mystische Stimmung in der Eifel
Kleine Pause
Und? Wo bleibt mein Pausen-Snack?
Weiter geht’s nach Nonnenbach
Plötzlich ist die Wegmarkierung weg und der Track der GPS-Route markiert auch einen Weg, den ich nicht finden kann. Die Alternativroute kostet zwar etwas mehr Zeit, ist aber trotzdem schön
Da sind wir endlich
Kein Mensch auf der Strasse, aber daran haben wir uns ja schon gewöhnt. Wahrscheinlich werde ich die Ruhe irgendwann vermissen, wenn ich wieder in belebtere Gegenden komme.
Und weiter, da kommt echtes Pilgerfeeling auf. Ich bin tatsächlich diesmal in einen richtigen Flow gekommen: nur der Weg, mein Hund und ich — und um uns herum die Schöpfung, oder die Natur, oder wie man es für sich benennen möchte. Ich verstehe jetzt, warum manche Menschen berichten, dass sie das Pilgern trotz der damit verbundenen Anstrengungen nicht mehr loslässt.
Hier war es sehr matschig und rutschig. Ich werde über die Anschaffung von Trekkingstöcken nachdenken. Nachteil: 500 gr. mehr Gewicht. Vorteil: mehr Halt auf schwierigen Abschnitten und Entlastung der Gelenke bei Gefällen bzw. mehr Schubkraft bei Steigungen.
Zum Geläut der Kirchenglocken von Ahrmühle sind wir hier entlang gegangen — das hatte was.
Zwischen Ahrmühle und Waldorf, vor der nächsten Steigung, machen wir eine längere Pause.
Weiter, nach Waldorf hinein…
… und drei Minuten später sind wir schon wieder am Ortsausgangsschild
Jetzt kommt eine langgezogene Steigung, immer wenn man denkt: „jetzt sind wir aber oben“ kommt hinter der nächsten Biegung noch eine Steigung. Aber es lohnt sich, die Aussicht ist genial
Auf der einsamen Landstrasse, wo kaum Autos unterwegs sind — die unterwegs sind, fahren aber ziemlich schnell — bleiben wir bei diesem kleinen Freund, bis er sicher die Strasse überquert hat.
Durch den Wald …
…zum Vierherrenstein, wo wir zum ersten Mal NRW verlassen und RLP betreten (allerdings nur kurz, das Etappenziel Dahlem liegt wieder in NRW)
Und jetzt geht es sanft bergab Richtung Dahlem
Es ist interessant, jedesmal wenn wir auf das Etappenziel zusteuern, wird der Hund schneller, er scheint es zu ahnen
Kurz vor Dahlem begegnen wir noch einer Wanderin mit Pony, sie scheint aber aus der Gegend zu sein, denn sie hat kein Gepäck dabei.
Der Jakobsweg führt links über die Schienen, wir gehen geradeaus zum Bahnhof Dahlem
Bei dieser Etappe — mit Umweg 19,5 Distanzkilometer plus knapp 500 Höhenmeter und 400 m Gefälle (das entspricht nach der Umrechnung 26,5 Distanzkilometer)– wollte ich mal meine Leistungsfähigkeit testen, damit ich weiss wo im Zweifelsfall die Grenzen der Etappenplanung liegen (denn in der Eifel gibt es einige längere Etappen ohne Übernachtungsmöglichkeit und ohne Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel). Das Wetter war ideal, 14-17 Grad und trocken. Wir haben etwas weniger als 6 Stunden gebraucht, da Timon in zwei Abschnitten ca. 13 km gut und recht flott gelaufen ist. Wenn die Etappe allerdings länger gewesen wäre, hätte ich ihn natürlich auch mehr tragen müssen. Ich denke, unter Einberechnung der Höhenmeter (100m = 1 Distanzkilometer) und der Gefälle (200m = 1 Distanzkilometer) liegt die Grenze bei guten Wetterbedingungen bei 30 – 33 km – zumindest in den Monaten, in denen die Tageslichtzeit kürzer ist. Bei schlechteren Wetterbedingungen (die auch für Timon eine größere Belastung darstellen) würde ich eher bei 25 – 28 km eine Grenze setzen. Wobei die Distanz nicht so sehr das Problem ist, was anstrengend ist, ist die Geschwindigkeit, die man braucht um in einsamen Gegenden das Etappenziel sicher vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen.
Die nächste Etappe geht von Dahlem über Kronenburg und Ormont nach Prüm.