Gestern hiess es früh aufstehen, für eine recht lange Etappe mit 23 Distanzkilometern und etwa 400 Höhenmetern. Wenn ich eine Etappe vorbereite, berechne ich pro 100 Höhenmetern zusätzlich einen Distanzkilometer. Da ich aus Erfahrung weiss, wie unsere durchschnittliche Laufgeschwindigkeit inklusive aller Pausen ist, kann ich recht gut planen.

Bei Timon und mir gehe ich von 3km/h aus, das beinhaltet allerdings wie gesagt die Pausen und berücksichtigt auch, dass ich mich — wenn ich den Hund nicht trage — mit dem Tempo nach ihm richte. Es macht auch beiden – Hund und Mensch – viel mehr Spass, wenn man sich nicht so hetzt. Wir sind ja nicht auf der Flucht, sondern auf dem Camino. — Also 9 Stunden eingeplant — und ich habe gerne noch 2 – 2,5 Stunden Tageslicht-„Pufferzeit“. Wer hat schon Lust bei Dunkelheit mit Taschenlampe und GPS Gerät durch den Wald zu stolpern und den Abstieg nach Bad Münstereifel zu machen?

Also, Abfahrt nach Rheinbach, dem Ziel der letzten Etappe

In Rheinbach am Bahnhof das Auto abgestellt, und los geht’s. Es ist noch recht kalt um 8 Uhr, etwa 10 Grad. Wir kommen noch einmal vorbei an Sankt Martin in Rheinbach, wo wir uns beim letzten Mal den Pilgerstempel abgeholt haben:

Immer schön gerade aus, Richtung Süden

Jetzt fängt der Schilderwald an, hier treffen sich mehrere Routen

Erstes kleines Zwischenziel ist die Waldkapelle Rheinbach, die heute sogar einmal geöffnet ist:

Kleine Pause. Rechts alles okay

Links auch alles schick

Her mit der Belohnung!

Der Weg nach Merzbach

An Merzbach vorbei

Und erst den Berg rauf

Und dann wieder runter in die Talsohle in den Ort mit dem bezeichnenden Namen „Loch“

Pilger mit Hund

Und wieder bergauf nach Queckenberg. Motivation am Wegrand

300 m stimmte gar nicht, ich dachte schon es gäbe keine Erdbeeren, aber dann…

Ich habe zugeschlagen

Ein sonniges, windstilles Plätzchen gesucht und erst mal ein gemeinsames Erdbeer-Frühstück. Die waren richtig gut, wahrscheinlich irgendwo aus dem Garten — die vom Supermarkt schmecken anders.

Es heisst, das Kloster Schweinheim liege recht abgelegen. Das kann ich bestätigen. Der Weg dahin würde kein Kloster vermuten lassen:

Und immer weiter.

Nächstes Zwischenziel ist die Steinbachtalsperre…

… wo man auf Babyfrösche aufpassen muss…

…und ein netter Biergarten für eine Pause gut ist

Jetzt sind es noch zwei Stunden bis Bad Münstereifel, immer durch den Wald

Dort kommt man auch an einem „Friedwald“ vorbei, wo man sich zur letzten Ruhe betten lassen kann

Ohne Marketing gehts auch in der Branche nicht:

Hier beginnt dann der Abstieg nach Bad Münstereifel

Und, warten auf den Zug nach Rheinbach

Das folgende Video ist ca 2 km vor Bad Münstereifel aufgenommen. Man sieht gut, dass Timon fit und fröhlich ist. Wir haben mittlerweile ganz gut raus, wie viel er laufen kann und wann ich ihn besser trage. Meist läuft er über den Tag verteilt 40 – 50% der Strecke.

Es wird wahrscheinlich nicht mehr sehr viele 1-Tagestouren auf unserem Camino geben, sehr bald wird sich die Anreise für einen Tag nicht mehr lohnen oder die Etappen werden so lang, dass man besser am Abend vorher anreist.  Nächste markante Etappenziele sind  Blankenberg und Prüm. Ich werde allerdings nicht ganz den Etappenempfehlungen aus dem Pilgerführer folgen, sondern wegen der Höhenmeter und mit Rücksicht auf den Hund die Abschnitte etwas kürzer wählen.

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Jakobsweg: Etappe Rheinbach – Bad Münstereifel

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